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Tschechischer Ferienflieger verweigerte Notlandung - Behörden ermitteln
Kopfschütteln löste die Entscheidung der Crew auf dem Smartwings-Flug von Samos nach Prag aus. Kurz nach dem Start fiel über der Ägäis ein Triebwerk der zweimotorigen Boeing 737-800 aus. Anstatt einen nahegelegenen Flughafen für eine Sicherheitslandung aufzusuchen, beschloss das Personal, über zwei Stunden lang bis Prag mit nur einem Triebwerk durchzufliegen. Während die Fachwelt über dieses unverantwortliche Verhalten entsetzt ist, drohen dem Betreiber des Fliegers behördliche Konsequenzen.
Ein Höllenritt über tausende Kilometer mit nur einem funktionierenden Triebwerk - solche abenteuerliche Meldungen assoziiert man, wenn überhaupt, vielleicht mit afrikanischen oder indonesischen Fluggesellschaften. Dass diese Fahrlässigkeit die größte Linie eines EU-Landes betrifft, sollte zu Denken geben. Die Piloten haben nicht nur eine Sicherheitslandung verweigert, sie haben in der Kommunikation mit dem serbischen und ungarischen Bodenfunk auch das Problem eines Triebwerksausfalles gänzlich verschwiegen. So konnten sie für ihr Unternehmen eine kostspielige Ausweichlandung, die Verpflegung der 170 Passagiere, etwaige Nächtigungskosten und den Weitertransport mit einem Ersatzfluggerät ersparen. Nicht ersparen konnten sie ihrem Arbeitgeber allerdings eine breite Diskussion über die Sicherheitskultur bei Smartwings und ein behördliches Nachspiel auf nationaler und internationaler Ebene.
"Ich hätte nie gedacht, dass eine europäische Crew derart unprofessionell bei einem Triebwerksausfall vorgeht. Es sollte hinterfragt werden, ob Druck seitens des Managements die Piloten zu diesem Verhalten verleitet hat", kommentiert ein Ausbildungskapitän gegenüber dem Fachmagazin "Austrianwings" den Vorfall. "Jeder Triebwerksausfall bei einem zweimotorigen Flugzeug ist ein gravierender Verlust an Redundanz und kann sehr schnell weitere Probleme nach sich ziehen. Airmanship - der gesunde Flieger-Menschenverstand - würde in diesem Fall immer eine zeitnahe Landung auf dem nächsten geeigneten Flugplatz nahelegen."
Auch die nationalen Behörden sehen in der Entscheidung der Piloten ein grob fahrlässiges Verhalten. Sowohl die Zivilluftfahrtbehörde als auch die Unfalluntersuchungsbehörde haben angekündigt, Ermittlungen in dieser Causa aufzunehmen. Der Direktor der Zivilluftfahrtbehörde, David Jágr, erklärte gegenüber tschechischen Medien, er sei "schockiert" von der Vorgehensweise der Crew. "Es gibt zwischen Samos und Prag jede Menge geeignete Flughäfen für eine Landung", ergänzte Behördensprecher Vítězslav Hezký. Zur Untersuchung des Fluges QS 1125 wurde auch die europäische Agentur für Flugsicherheit EASA eingeschaltet.
Nach längerem Schweigen hat sich auch die Fluggesellschaft Smartwings zu Wort gemeldet. Sie bestätigte den Vorfall und versuchte, sich gegenüber tschechischen Medien zu rechtfertigen. "Die Besatzung hat die Sicherheits- und Betriebsverfahren in diesem Fall eingehalten und das Flugzeug ist sicher gelandet", informiert das Unternehmen auf dem Verkehrs-Schwerpunktportal zdopravy.cz. "Der Pilot ist einer der erfahrensten im Unternehmen, und die Crew hatte die Situation im Griff", meinte Smartwings-Sprecherin Vlaďka Dufková.
Bild: LinkedIn/Smartwings (Symbolbild)
Smartwings-Flug QS 1125: Weiterflug trotz ausgefallenen Triebwerks
2.9., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
3.9., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
4.9., 18.30
U Medvídků
Prag 1, Na Perštýně 5
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
4.9., 9h
BritCham
Prag 1, Na Florenci 15
10.9., 9h
BritCham
Prag 1, Na Florenci 15
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