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Syrisch-tschechischer
Bürgermeister im Wahlkampf gegen Ausländer
Raduan Nwelati kann man als
Musterbeispiel für Integration präsentieren. Als Sohn eines in die
Tschechoslowakei eingewanderten Syreres absolvierte er an der Prager
Karlsuniversität sein Medizinstudium und wurde Orthopäde. In seiner
Heimatstadt, dem Sitz des Autokonzerns Škoda, Mladá Boleslav, gilt
er als sehr beliebt. Schließlich wurde er bereits dreimal in Folge
in das Amt des Bürgermeisters der Stadt gewählt. Nun reagiert er im
Wahlkampf auf die mancherorts xenophobe Stimmung im Land - und
polemisiert gegen Ausländer in seiner Stadt.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Die Firma hat schon jetzt große
Gewinne, welche man nicht noch weiter vermehren muss, falls das zur
Zerstörung der Stadt führen sollte", schrieb der Bürgermeister
auf Facebook.
Die Škoda Auto a.s. Ist Tschechiens
größtes Unternehmen und bringt an die 24.000 Arbeitsplätze in die
44.000-Einwohner-Stadt. Aufgrund des Mangels an qualifizierten
Arbeitskräften hat sich der Konzern über 2000 Mitarbeiter aus dem
Ausland geholt. Da die tschechische Regierung Arbeitsmigration aus
Drittstaaten nahezu unterbunden hat, stammen diese ausländischen
Škoda-Angestellten nahezu ausschließlich aus anderen EU-Staaten. Im
Sommer soll es in der mittelböhmischen Kleinstadt nächtens zu
Zwischenfällen gekommen sein, bei denen es um übermäßigen
Alkoholkonsum und um Raufhandel gegangen ist. Der Direktor der
Stadtpolizei, Tomáš Krypta, gab in einem Statement
gegenüber dem Nachrichtenserver idnes.cz an, dass die Anzahl der
Vergehen bei den in der Stadt arbeitenden Ausländern höher sei als
bei den Einheimischen.
Diesen Anschuldigungen konterte der
Sprecher des Škoda-Konzerns, Tomáš Kotěra: "Nach unseren
Informationen sind unsere Mitarbeiter überhaupt nicht an illegalen
Handlungen beteiligt gewesen." Er wies weiters darauf hin, dass
der Konzern viel Geld in die Sicherheit der Stadt investiert hat. So
habe Škoda das Kamerasystem in der Stadt Mladá Boleslav finanziert,
sagte Kotěra. In der Stadt habe es immer auch ausländische
Arbeitnehmer gegeben, und es gab keine nennenswerten Probleme.
Raduan Nwelati ist seit 2006
Bürgermeister von Mladá Boleslav. Unter seiner Amtsführung hat die
Stadt ihre Position als Hochburg der bürgerlich-demokratischen ODS,
der Nwelati angehört, ausgebaut.
Bei den kommenden Kommunalwahlen im
Oktober sieht sich aber die ODS mehr und mehr von der
Regierungspartei ANO bedroht. Neben dem Kampf um die Hauptstadt Prag,
die ANO unter allen Umständen halten will, ist die Eroberung der
Škoda-Stadt ein wichtiges symbolisches Ziel der Partei des Premiers
Andrej Babiš. Dementsprechend viel wird in die ANO-Kampagne
investiert. In der ODS macht sich die Sorge breit, womit der
Rechts-Abbieger von Bürgermeister Nwelati, der zuvor kaum durch
xenophobe Äußerungen aufgefallen ist, zu erklären ist.
30.8., 18h
Schiff Európé,
Anlegestelle Na Františku
Prag 1, Dvořákovo nábř. 16
3.9., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
5.9., 19.30
Pizzerie Václavka
Prag 1, Václavské nám. 48
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
6.9., 10h
Casa Serena Golf Club
Vidice (Central Bohemia),
Roztěž 1
7.9., 9h
British
Chamber of Commerce
Prag 1, Na Florenci 15
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"Wurde Ihr Facebook-Profil
gehackt?" - Ein Anhänger Nwelatis konnte gar nicht glauben, was
der Bürgermeister soeben gepostet hat. "Schande! So eine
Hass-Rhetorik sollte strafbar sein. Diese Rhetorik verändert unser
Land in eine Insel der Angst", schreibt ein anderer. Nwelati
hatte zuvor im Zuge des Kommunalwahlkampfes die in der Stadt
arbeitenden Ausländer beschimpft. Es handle sich um "betrunkene,
halbnackte Menschen" auf den Straßen, die in der Nacht für
Lärm und Schlägereien sorgten. Nwelati attackierte auch den in
Mladá Boleslav ansässigen Škoda-Konzern, der die Ausländer
anziehe. "Es ist mir egal, ob Škoda mehr Autos produzieren muss
oder nicht.
Raduan Nwelati, Bürgermeister Mlada Boleslav