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Tschechien ist Exportland, vor allem bei Atomstrom. Während andere Staaten aus der Atomenergie aussteigen, möchte Tschechien seine beiden Kernkraftwerke Dukovany und Temelín ausbauen. Die Unternehmen aus Russland, den USA, Frankreich, Japan und Südkorea geben sich in Prag die Klinke in die Hand und werben um die lukrativen Aufträge für den Kernkraftwerksausbau. Allein die Finanzierung dafür ist alles andere als gewiss. Babiš selbst hat bereits als Finanzminister der Regierung von Bohuslav Sobotka staatliche Finanzgarantien für solche Projekte verweigert.

Andererseits steht die tschechische Atomenergiewirtschaft unter Zeitdruck. Die Umrüstung mit neuen Reaktoren erfordert viel Zeit, ein neu errichtetes AKW Dukovany könnte nicht vor 2039 eröffnet werden. Der alte Reaktor, der noch in der kommunistischen Ära gebaut worden ist, müsste aber 2035 außer Betrieb genommen werden, was eine Versorgungslücke bei der Stromerzeugung mit sich bringen würde. In der jüngsten Kabinettssitzung brachte Babiš die Idee ins Spiel, die Laufzeit des alten AKW um zehn Jahre zu verlängern - um Zeit zu gewinnen.
"Die Kosten dafür liegen bei nur 20 Milliarden Kronen (772,6 Mill. Euro). Für einen neuen Reaktorblock würde aber das Zehnfache anfallen. Wir müssen daher alle Möglichkeiten abwägen", argumentierte der Regierungschef. 

In der Praxis würde das bedeuten, dass 2035 ein 50 Jahre altes Atomkraftwerk, das bereits jetzt zu den gefährlichsten Meilern in Europa zählt, weitere zehn Jahre in Betrieb bleibt. Dana Drábová, die seit 1999 die tschechische Atomaufsichtsbehörde leitet, sieht in diesem Vorhaben sehr hohe Risiken. Man könne die Sicherheitserfordernisse für die Zeit nach 2035 aus heutiger Sicht nicht beurteilen, zudem gäbe es keinerlei Erfahrungen mit extrem alten Reaktoren. "Zu hoffen, man könnte sich einen Puffer von weiteren zehn Jahren herausschlagen, löst das Problem nicht", sagte Drábová gegenüber der Wirtschafts-Tageszeitung "Hospodářské noviny".
bvv
Tschechische Atomaufsicht warnt vor Betriebsverlängerung in Dukovany
Die tschechische Atomaufsichtsbehörde hat mit vehementer Ablehnung auf den Vorschlag von Premierminister Andrej Babiš reagiert, das Atomkraftwerk Dukovany bis ins Jahr 2045 in Betrieb zu lassen. Die staatliche Behörde unter der Leitung der Kernphysikerin Dana Drábová warnte davor, die heute bereits über 30 Jahre alten Reaktoren über deren natürlichen Ablaufdatum nach dem Jahr 2035 weiter laufen zu lassen. Drábová sprach von "ungeheuren Unsicherheiten". Babiš möchte das alte AKW in Betrieb belassen, weil die Finanzierung für den Reaktorneubau von Dukovany nicht gesichert ist. 
08.11.2018
Bild: Zelenií
dukovany2
20.11., 15h
Hotel Diplomat
Prag 6, Evropská 15

27.11., 15.30
Mánesgalerie
Prag 1, Masarykovo nábř. 1

29.11., 9h
DTIHK-Kuppel
Prag 1, Václavské nám 40
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IN TSCHECHIEN:

13.11., 15.30
Mánes Gallery
Prag 1, Masarykovo nábř. 1

23.11., 9h
Business Link
Prag 7, Plynárny 10
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