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Löhne und Gehälter
Prag - Umfangreiche Änderungen des Ein-
kommensteuergesetzes liegen dem Plenum
vor. Erhöhte Steuermäßigungen für das zweite
und dritte Kind stehen kurz vor der Rati-
fizierung. Der Entwurf beinhaltet auch
Entlastungen für Arbeitnehmer, Unternehmer
und Rentner. Beschränkungen sind bei der
Einzelunternehmerpauschale vorgesehen, und
bei Investitionen durch Investmentfonds soll
der Steuersatz angehoben werden. Der
Wunsch ist, die Gesamtreform in den
kommenden Tagen zu beschließen.
Entwicklung der
Immobilienpreise
in Tschechien
Neue
Liste 2013
Was soll geändert werden?
Der steuerliche Absetzbetrag pro Kind ist zurzeit CZK 13.404 (€ 495,-) pro Jahr oder CZK 1.117 (€
41,50) pro Monat. Nach dem neuen Gestezesentwurf soll der Absetzbetrag für das zweite Kind um
200 CZK (€ 7,50) pro Monat und das dritte Kind um 300 CZK (€ 11,20) pro Monat erhöht werden.
Außerdem sollen Rentnern im nächsten Jahr wieder ein Absetzbetrag von CZK 24.840 (€ 920,-) pro
Jahr zustehen. Die Reform ist ein Teil eines Steuerpakets, das bereits im Jahr 2012, unter der
ehemaliger Necas-Regierung angedacht wurde.
Die Steuerpauschale für Einzelunternehmer soll hingegen auf maximal zwei Millionen CZK Umsatz
pro Jahr beschränkt werden. Dies gilt für die Pauschalen von 60 und 80 Prozent. Die Pauschalen
sind je nach Branche unterschiedlich. Zum Beispiel können Handwerker bis 90 Prozent absetzen,
Unternehmensberater lediglich 50 Prozent. Die Umsatzhöhe ist derzeit noch unbeschränkt.
Viel Diskussionsstoff unter den Parteien
Die Beschränkungen für Pauschalspesen für Unternehmer sind laut dem Vorsitzenden der ODS Petr
Fiala völlig inakzeptabel. Er wies darauf hin, dass sich, seit der Einführung, der staatliche
Administrationsaufwand deutlich vereinfacht hat. Die Begrenzung der Pauschalbeträge bezeichnet
er als einen Angriff auf Staat und Unternehmer.
Ähnlich sieht es der Fraktionsvorsitzende der Bewegung USVIT Radim Fiala. Er sagt, er könne dem
nicht zustimmen, wenn vor allem die Einzelunternehmer zum Handkuss kommen. Er weist darauf
hin, dass durch die Pauschale viele Unternehmer den "legalen" Weg gewählt hätten.
Der Abgeordnete der Bewegung ANO Jan Volny argumentiert, dass die Beschränkungen der
Pauschalbeträge nicht gegen die Unternehmer gerichtet seien. Ihm zufolge in erster Linie gegen
Consulter, die "nur mit dem Telefon arbeiten und drei Straßenbahntickets zusätzlichen Aufwand
haben".
Der Vorsitzende der ODS-Abgeordneten Zbynek Stanjura setzt sich für die Beibehaltung der
Steuersätze von Investmentfonds ein. Die Regierung auf der anderen Seite deutete darauf hin, dass
ausgewählten Investmentfonds weiterhin der Fünf-Prozent-Rate unterliegen sollen, aber
Investitionen durch Investmentfonds künftig mit 19 Prozent besteuert werden. Nach Stanjura
droht dadurch ein Kapitalabfluss aus Tschechien.
George Dolejs (Kommunistische Partei) schlug vor, die Steuerprogression für Mitarbeiter und
Unternehmer wiederherzustellen. Er kritisiert die Unausgeglichenheit: "Menschen mit einem
Einkommen bis zu 50.000 Kronen (€ 1.852,-) im Monat würden weiterhin 15 Prozent Steuer vom
Bruttolohn zahlen müssen, bis zu 100.000 (€ 3.704,-) pro Monat, steigt die Belastung auf 18
Prozent und Einkommen über 100.000 pro Monat zahlen weniger als 21 Prozent an Steuer.
TERMINE:
20.9., ab 12.00
"Oktoberfest" der DTIHK
Kloster Brevnov
Prag 6, Marketska 1
24.9., ab 10.00
Fachkonferenz
"INNOVA 2014"
Westböhmische Universität
Pilsen, Univerzitni 22
25.9., ab 13.00
Neue EU-Förderperiode
Tschechien 2014-2020
BW Hotel International
Brünn, Husova 16
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
23.9., ab 18.00
Canadian Business
Mixer
"Closer To The Sky"
Hilton Prague
Prag 8, Pobrezni 1
16.10., ab 14.00
Doing Business in the
UK
CMS Prague Palladium
Prag 1, Na porici 3a
Foto: Wikipedia
Novelle des Einkommensteuergesetzes sieht nicht nur
Entlastungen vor
Ab 1. Jänner 2015 wird in Tschechien der
Mindstlohn von 8500 Kronen (€ 315,-) auf 9200
Kronen (€ 340,-) angehoben. Das sind um 200 (€
7,50) Kronen mehr als ursprünglich geplant. Was
die Unternehmerverteter und die liberal-
konservative Opposition nicht davon abgehalten
hat, diesen lächerlichen Betrag als existens-
bedrohende Belastung für Unternehmer
hinzustellen.
Bei einer Umfrage des Intenetportals kupi.cz unter
1.700 Usern gaben 43 Prozent der Tschechen an, dass
deutsche Lebensmittel qualitativ gesehen
hochwertiger sind als die einheimischen Produkte. Nur
11 Prozent der Befragten hielten das tschechische
Warenangebot für besser.
Der Unternehmerverband klagt, das die einstige Vereinbarung überschritten wurde, und
damit die Konkurrenzfähigkeit und die Aufrechterhaltung des Preiniveaus für die
tschechische Unternehmen, vor allem für jene mit geringen Spannen, eine ernste Belastung
werden kann. Der sozialdemokratische Premier Bohuslav Sobotka konterte und begründete
die Erhöhung damit, dass der bisherige Mindestlohn keine würdige Existenz ermöglichte.
Nach Schätzungen beziehen ca. 100.000 Menschen in Tschechien einen Mindestlohn. Man
munkelt, dass die beschlossene Erhöhung des Mindestlohns durch einen Handel innerhalb
der Regierungskoalition zustande kam. Finanzminister Babis war vorerst über den
Vorschlag "not amused" - ließ sich aber durch die Zusage des Koalitionsparters, für die
Entsendung der ANO-Politikerin Vera Jourova als künftige EU-Kommissarin nach Brüssel zu
stimmen, dann doch erweichen. Sie ist für Justiz, Konsumenten und die Gleichstellung von
Männern und Frauen zuständig.
Gleichzeitig gaben 65 Prozent der Befragten an,
dass sie tschechische Lebensmittel kaufen würden,
sei es aus patriotischen Grunden, oder um die
einheimischen Hersteller zu unterstützen. Nur 18
Prozent würden zu deutschen Lebensmittel
greifen. Der Rest verteilt sich auf französische und
österreichische Waren.
Mindestlohn in Tschechien höher als erwartet
18. September 2014
Vertreter der Opposition sehen jedoch die Auswirkungen des Gesetzes äußerst skeptisch
und sparen nicht mit Kritik und Gegenvorschlägen.
18. 09. 2014
Lebensmittel: Tschechen mit heimischer Qualität
unzufrieden
16. September 2014
Etwas widersprüchlich sind die Angaben,
dass 44 Prozent der Tschechen eigenen
Produkten mehr vertrauen als
ausländischen. Knappe 20 Prozent der
Umfrageteilnehmer stuften heimische
Produkte als qualitativ höher ein als
Waren aus dem Ausland. Ein Weckruf für
die einheimischen Produzenten sollte die
Aussage der User sein, dass 80 Prozent
der Tschechen - wenn die Qualität
stimmen würde - einheimische Ware
bevorzugen würden.
FORUM 2000
Conference in Prague
Democracy and its
Discontents. A Quarter-
Century after the Iron
Curtain and Tiananmen
12.-14.10.2014
www.forum2000.cz