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Causa Storchennest: Zeman will Babiš bei
Verurteilung begnadigen
Auch so kann man Anwaltskosten
sparen: Egal, wie der Prozess ausgehen mag, die Begnadigung durch den
Staatspräsidenten ist dem Angeklagten sicher. Dieses Privileg gilt
selbstredend nicht für jedermann, sondern nur für den
Premierminister der Tschechischen Republik, Andrej Babiš. Es wurde
das Fördergeldbetrugs-Verfahren gegen ihn bereits vor einigen Tagen
eingestellt, theoretisch könnte es aber wieder aufgenommen werden.
Für diesen Fall gilt Zemans Zusage. Ein Begnadigungsakt des
Staatspräsidenten hat in Tschechien wiederum nur Gültigkeit, wenn
er durch den Premier gegengezeichnet wird. Somit könnte der
Hauptangeklagte Babiš seine eigene Begnadigung selbst
mitunterschreiben. Ein Novum unter Demokratien westlichen
Standards...
Vier Jahre lang wurde gegen Andrej
Babiš wegen Subventionsbetrug ermittelt. Es wurde ihm zur Last
gelegt, vor seiner Zeit als Politiker für den Umbau einer
landwirtschaftlichen Liegenschaft zum Luxusresort "Storchennest"
Fördergelder, die für Kleinunternehmen gedacht waren, verwendet zu
haben. Das Storchennest wurde aber von einer Firma aus dem
Agrofert-Konzern, dessen Chef er war, errichtet. Im April dieses
Jahres ernannte Babiš seine Vertraute Marie Benešová zur neuen
Justizministerin. Nach der Sommerpause vermeldete die
Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren gegen den Premier eingestellt
werde.
Nun liegt es am Obersten Staatsanwalt
Pavel Zeman (die Namensgleichheit mit dem Präsidenten ist Zufall),
binnen einer Frist von drei Monaten die Einstellung zu bestätigen,
oder das Verfahren wieder aufzunehmen. "Wenn sich niemand mehr
damit befasst, ist endlich Ruhe, und das würde mich freuen. Falls
weiter in dem Fall gewühlt wird, hat der Staatspräsident auch das
Recht den Beschuldigten zu begnadigen. Ich würde in diesem Fall
meine Entscheidungsbefugnis dazu nutzen", stellte Präsident
Zeman dem Staatsanwalt Zeman die Rute ins Fenster.
Sollte der Staatspräsident seinen
Worten Taten folgen lassen, so orten die Politiker der Opposition
einen klaren Fall von Amtsmissbrauch. "Diese Möglichkeit wurde
dem Staatspräsidenten nicht deshalb eingeräumt, um seine
politischen Verbündeten und Kameraden zu begnadigen. Die Möglichkeit
besteht eigentlich für Fälle, in denen es aus humanitären Gründen
angebracht ist, eine Strafe abzumildern", sagte Jiří Pospíšil,
Obmann der liberalen Partei TOP'09. Petr Fiala von der ODS
bezeichnete Zemans Ankündigung als "knallharte Drohung des
Machtduos Zeman-Babiš". "Ich bin davon überzeugt, dass
hier Druck auf den Obersten Staatsanwalt Pavel Zeman ausgeübt wird",
ergänzte der Vorsitzende der Bürgermeisterbewegung (STAN), Vít
Rakušan. Die Piraten möchten das Thema auch im Parlament behandelt
wissen. "Wir werden auch über die Möglichkeit diskutieren, den
Staatspräsidenten von seinem Amt abzuberufen", sagte
Fraktionschef Jakub Michálek. Auch Vizepremier Jan Hamáček von der
ČSSD kritisierte die Aussagen Zemans als "Eingriff in die
Arbeit der unabhängigen Justiz".
Bild: Facebook/Andrej Babiš
30.9., 10.30
DTIHK-Kuppel
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1.10., 19h
Restaurace Sněmovna
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2.10., 18.30
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