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Tschechische
Sozialdemokraten: Gespalten wie das eigene Land
Die Gespaltenheit der tschechischen
Gesellschaft in einen libertären Teil und einen Teil, der
autoritären Strukturen nicht ablehnend gegenübersteht, spiegelt
sich auch innerhalb der Sozialdemokratischen Partei (ČSSD) wider.
Noch bis 14. Juni läuft das parteiinterne Referendum, bei dem über
den Eintritt der Partei in die Regierung von Premier Andrej Babiš
abgestimmt wird. Parteifunktionäre fürchten ein knappes Ergebnis,
welches den Konflikt zwischen Zemanisten und Liberalen bei den
Sozialdemokraten weiter verstärken wird.
Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Der Ausgang des Referendums ist
ungewiss, nicht einmal der Parteichef Jan Hamáček wagt eine
Prognose. "Das Ergebnis ist schwer abzuschätzen. Es gibt starke
Argumente dafür, aber auch dagegen. Möge die Basis entscheiden",
gibt sich Hamáček salomonisch gegenüber den tschechischen Medien.
Für viele einfache Mitglieder stellt sich die Entscheidung wie eine
Wahl zwischen Pest und Cholera dar. 2014 ging die ČSSD als führende
Kraft in eine Koalition mit ANO und den Christdemokraten. Sie mussten
jedoch bald feststellen, dass in dieser Konstellation der
Juniorpartner stets die Lorbeeren für die Verdienste der Regierung
erntete, während Premier Bohuslav Sobotka ein Dauerabo für den
Schwarzen Peter gelöst hatte. Bei den vorgezogenen Wahlen, mit denen
Sobotka die Entwicklung stoppen wollte, folgte dann die endgültige
Marginalisierung der ČSSD zur 7 Prozent-Kleinpartei.
Hauptargument der Gegner einer weiteren
Regierungszusammenarbeit mit der ANO unter Babiš prangern die
Entwicklung der vergangenen Jahre an, bei der die ČSSD nur verloren
hat. "Wir haben nach den Wahlen bei einem Parteitag beschlossen,
dass wir uns an keiner Regierung beteiligen, wenn gegen eines der
Mitglieder polizeilich ermittelt wird - und das trifft auf den
Premier doppelt zu. Zudem habe ich bereits mehrfach gesagt: Andrej
Babiš wird uns nur benutzen, um das Vertrauen im Abgeordnetenhaus zu
erhalten. Danach wird er keine Rücksicht mehr nehmen", warnt
Ex-Menschenrechtsminister Jiří Dienstbier jr. die Basis. Dienstbier
ist der prominenteste Proponent der Gegner eines
Regierungseintrittes.
Jan Hamáček weist immer wieder auf
das "gute Verhandlungsergebnis" hin, das er der ANO
"abgetrotzt" hat: Die 7 Prozent-Kleinpartei erhält ein
Drittel aller Ministerposten, außerdem hat sie das Recht, bei einer
Verurteilung des Premiers durch die ermittelnden Behörden sofort die
Koalition zu beenden. Die Befürworter des Regierungsbündnisses
warnen auch davor, falls Babiš keine Mehrheiten im Parlament erhält,
drohen Neuwahlen. Dann könnte der Trend noch weiter nach unten
gehen, auch unter die 5 Prozent-Eintrittshürde ins Prager Parlament.
Das würde das vorläufige politische Ende der Sozialdemokratie
bedeuten, die in Böhmen und Mähren eine über 100jährige Tradition
besitzt.
23.5., 16.30
Palais Schwarzenberg
Prag 1, Hradčanské nám. 2
4.6., 14.30
Galerie Mánes
Prag 1, Masarykovo nábř. 1
4.6., 18h
Stopkova pivnice
Brünn, Česká 5
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
24.5., 18h
Sophie's Garden
Prag 1, Slovanský ostrov 226
30.5., 9h
CIIRC ČVUT
Prag 6,
Jugoslávských partizánů 3
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