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Meldungen über Zugsunglücke, beinahe im Zwei-Tages-Rhytmus: Der tragischste Unfall ereignete sich vergangene Woche auf einer Nebenbahnstrecke bei Pernink (Bärringen) im Bezrik Karlsbad. Hier kamen zwei Menschen ums Leben, 24 Personen wurden verletzt. Ein weiteres Unglück ereignete sich am 10. Juli auf der Hauptstrecke Prag-Kolín, als eine Garnitur im Prager Bahnhof Běchovice in einen wartenden Schnellzug krachte, aber keine Personenschäden verursachte. Schlimmer ging jener Auffahrunfall aus, der sich am Abend des 14. Juli zugetragen hat. Ein City-Elefant-Nahverhehrszug fuhr im Raum Český Brod in den hinteren Teil eines Güterzuges. Dabei starb der Fahrer an den Folgen des Aufpralls. Die Ursache der drei Vorfälle werden noch untersucht, es wird davon ausgegangen, dass es sich jeweils um menschliches Versagen handelt.
Als Reaktion auf die drei Unfälle kam es am 15. Juli zu einer Krisensitzung mit dem Premier, dem Verkehrsminister und dem obersten Chef der zuständigen Eisenbahnverwaltung SŽ. Der Staat wird in diesem Jahr 52 Milliarden Kronen zur Verfügung stellen, um Bahnkreuzungen sicherer zu machen und das Europäische Zugbeeinflussungssystem (ETCS) auszubauen. "Der gestrige Unfall ereignete sich auf einer der am besten gesicherten Strecken. Nach Angaben von Minister Havlíček hat die Technik nicht versagt. Nach dem Passieren der Ampel hielt der Fahrer zwar an, aber er fuhr aus unbekannten Gründen wieder los. Minister Havlíček war am Mittwoch vor Ort und berief den neu geschaffenen Eisenbahnsicherheitsrat ein. Er wird einen Vorschlag für weitere Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit ausarbeiten. Dies haben wir unter anderem in der Eisenbahnverwaltung ausführlich besprochen", berichtete Premier Babiš nach der Sitzung gegenüber den Medien.
Verkehrsminister Havlíček ergänzte, dass auch die Personalfrage eine starke Rolle spielen werde. Er will, dass wieder mehr Personen im Bahnbereich beschäftigt werden. In diesem Jahr werde man 142 Eisenbahnkreuzungen modernisieren, dafür seien 1,36 Milliarden Kronen (51 Millionen Euro) vorgesehen. Im kommenden Jahr werden 1,5 Millliarden Kronen (56 Millionen Euro) für die Erneuerung von 170 Kreuzungen ausgegeben, sagte der Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung, Jiří Svoboda. Der Ausbau des ETCS soll weiter vorangetrieben werden, sagte Babiš. Das europaweit einheitliche System stoppt Züge automatsch, sobald sie ein Haltesignal missachtet haben, oder bremst Garnituren ab, wenn sie die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten. Das ETCS ist bislang nur auf der Hauptachse Děčín-Prag-Pardubitz-Brünn-Břeclav eingerichtet. Im Sommer 2019 wurde das System auch im Zuge der Erneuerung der Strecke Prag-Budweis abschnittsweise eingesetzt. Der Ausbau des Sicherheitssystem hätte aber schon weiter fortgeschritten sein können. Dass es öfters zu Verzögerungen gekommen ist, kritisierte der Piraten-Abgeordnete Ondřej Polanský, der als stellvertretender Vorsitzender der parlamentarischen Verkehrsausschusses fungiert.
Verkehrsexperten kritisierten auch die "Aushebelung" des ETCS in Tschechien. Die meistbefahrene Strecke des Landes, der Abschnitt Prag-Kolín mit über 450 Verbindungen täglich, ist in Abschnitte unterteilt, damit mehrere Züge hintereinander fahren können. Die Tatsache, dass die Ampel rot ist, bedeutet nicht unbedingt, dass der Zug seine Fahrt nicht fortsetzen darf. Der Fahrer muss anhalten, kann aber "auf Sicht" weiterfahren. "Leider teilt unser System dem Fahrer nur im Voraus mit, was auf dem Signal steht, aber es hindert ihn nicht am Fahren. Das ist falsch und wurde auf lange Sicht nicht gelöst", sagte Verkehrsexperte Petr Šlégr vom Zentrum für effektiven Verkehr gegenüber dem Nahrichtensender ČT24.
Nach Zugsunglücksserie:
Staat will 52 Mrd CZK (1,9 Mrd. €) in Bahn investieren
In den letzten acht Tagen hat sich
auf dem Schienennetz der Tschechischen Republik eine Serie schwerer
Zugsunglücke ereignet. Die Bilanz der drei Unfälle: drei Tote und
24 Verletzte, sowie längere Sperrungen der meistbefahrenen
Bahnverkehrssstrecke des Landes. Die Regierung hat angekündigt,
trotz der knappen Kassen aufgrund der Corona-Pandemie, einen Betrag
von 52 Milliarden Kronen (1,95 Mrd. Euro) in die Sicherheit des
Eisenbahnverkehrs zu investieren. Das bestätigte Premier Andrej
Babiš nach einer Krisensitzung mit Verkehrsminister Karel Havlíček
und dem Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung (SŽ), Jiří
Svoboda.
Bild: Facebook/České dráhy
18.7., 18h
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Prag 5, Stroupežnického 290
4.8., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
5.8., 17.45
Žluté lázně
Prag 4, Podolské nábř. 3
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IN TSCHECHIEN:
10.9., 18.30
Base Chruchill II
Prague 2, Italská 67
24.9., 9h
British Chamber
Prague 1, Václavské nám. 19
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