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Laut dem Analysten von Capitalinked.com, Radim Dohnal, ist die Ankündigung einer Ausschreibung für den Bau einer neuen Einheit im Kernkraftwerk Dukovany der bisher größte Fehler der derzeitigen Regierung. Anstatt eine Kernkraftanlage zu bauen, sollte Tschechien nun Wärme- und Stromeinsparungen forcieren, erneuerbare Quellen unterstützen, ein effizientes Management von Stromverbrauch und Stromerzeugung aufbauen und Kohlewärmequellen und Kohlebergbau wiederbeleben. Darüber hinaus schätzt der Analyst den Baupreis des Reaktors auf 350 bis 400 Milliarden Kronen (14,2 bis 16,25 Mrd. Euro) ein und glaubt nicht an den von der Regierung angegebenen Betrag von 160 Milliarden Kronen (6,5 Mrd. Euro). Dies erklärte Dohnal gegenüber der ČTK. Andere Experten bezweifeln ebenfalls die von der Regierung kolportierten Kosten.
Die Regierung solle sich laut Dohnal nun darum kümmern, für ausreichend Wärme, genügend Erdgas für die Düngemittelproduktion und genügend Strom für den nächsten Winter zu sorgen. "Deshalb halte ich die Ankündigung der Ausschreibung für den neuen Block für den bisher größten Fehler der jetzigen Regierung, von der ich sonst ein großer Fan bin", sagte Dohnal. "Die Gegenwart ist geprägt von kurzfristigen Risiken und Maßnahmen, die Energieversiorgung zu sichern. Das hat vor allem in der aktuellen Situation höchste Priorität und sollte auch die Priorität der Regierung sein", ergänzte er.
Daher sollte sich die Regierung seiner Meinung nach heutzutage eher mit Isolierung, Verbrauchsmanagement und möglicher Verbrauchsreduzierung befassen, auch auf der Ebene des europäischen Marktes. Ihm zufolge sollte man auch strategische Gaseinkäufe ansprechen oder Genehmigungsverfahren für erneuerbare Quellen lockern.
"Die europäische Energie durchläuft den größten Wandel in der Geschichte, und wir bewegen uns derzeit laut und deutlich auf ein sehr weit entferntes und verschwommenes Ziel zu", fügte Dohnal hinzu. Er wies darauf hin, dass seiner Meinung nach die aktuelle Ausschreibung im Widerspruch zum Handelskorporationsgesetz steht, da die Ausschreibung weiterhin eine wahrscheinlich verlustbringende Investition vorantreibt, ohne dass 30 Prozent der ČEZ-Aktionäre die Möglichkeit haben, sich dazu zu äußern, respektive rechtliche Mitteln zu beanspruchen.
Ihm zufolge dauert der Bau von Kernkraftwerken überall in der entwickelten Welt um fünf bis zehn Jahre länger als angenommen, der Preis hat sich mindestens verdoppelt. Ihm zufolge wird der Preis des Dukovany-Blocks die Schätzungen gewaltig übersteigen. "Niemand glaubt an die Summe von 160 Milliarden Kronen, aber für eine reibungslose PR wird im öffentlichen Raum immer noch mit dieser Summe gearbeitet", sagte Dohnal. "Mit Blick auf die Raten und die geringe Fähigkeit, große Bauten in der Tschechischen Republik zeitgerecht zu realisieren, rechne ich mit einem Preis von 350 bis 400 Milliarden Kronen und mit der Fertigstellung des Reaktors frühestens im Jahr 2040. Zu diesem Zeitpunkt sind wir entweder erfroren oder der Energiesektor hat einen ganz anderen Weg gefunden", so Dohnal.
Anders sieht einer der Bieter für den Reaktorbau, die koreanische KHNP, die Bekanntgabe der Ausschreibung. "Wir bei KHNP waren sehr erfreut über die Bekanntgabe der Ausschreibung der tschechischen Regierung für das Projekt Dukovany. Wir haben uns seit der ersten Ankündigung um die Ausschreibung beworben, und unser spezialisiertes Team ist bereit, sie einzureichen und ein attraktives Angebot zu stellen. Unsere Erfahrung im Bau und Betrieb von Kernkraftwerken werden uns einen Wettbewerbsvorteil in technischen, sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Bereichen verschaffen", sagte KHNP-Vizepräsident Seung-Yeol Lim gegenüber der ČTK.
ČEZ hat eine Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany gestartet. Sie erhielt die Genehmigung des Industrieministeriums. Bis 2036 soll der Block gebaut werden. 2024 soll das Siegerunternehmen feststehen, 2029 soll mit dem Bau begonnen werden. Der Kernkraftwerksblock soll eine Leistung von bis zu 1200 Megawatt (MW) haben. Nach staatlichen Schätzungen verfügt der Staat über ein kalkuliertes Budget von über rund 160 Mrd. CZK (6,5 Mrd. Euro), aber der genaue Endpreis wird vom Wettbewerb bestimmt.
ČEZ-CEO Daniel Beneš sagte vor einigen Tagen, die erste Stufe der Ausschreibung bestehe darin, die Ausschreibungsunterlagen den Bietern zur Verfügung zu stellen, dem französischen Unternehmen EDF, dem südkoreanischen KHNP und dem nordamerikanischen Westinghouse. ČEZ wird die ersten Angebote von den drei Bewerbern bis zum 30. November dieses Jahres erhalten. Danach folgt eine zweite Verhandlungsrunde. Aus der ergibt sich dann die endgültige Auswahl, die der Regierung im Dezember 2023 zu Unterschrift vorgelegt werden soll, sagte Beneš und fügte hinzu, dass der Vertrag bis Ende 2024 unterzeichnet werde.
Analyst: "Bis das Atomkraftwerk Dukovany fertig ist, werden wir erfroren sein"
26.3, 13h
Pivovar Národní
Prag 1, Národní 8
3.-6.4
Messe Brünn
Brünn, Výstaviště 1
6.4, 18.30
U Medvídků
Prag 1, Na Perštýně 5
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IN TSCHECHIEN:
31.3., 18.30
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5.4., 14h
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