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Die Liste der wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen in Tschechien
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Gesundheitsminister Jan Blatný wird
den Premier wie auch bei dessen früheren Auslandsreisen nach Ungarn
und Serbien nicht begleiten. Neben hochrangigen Wissenschaftlern von
der Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität Prag stiegen auch
Vertreter des Thomayer-Krankenhauses und des Instituts für klinische
und experimentelle Medizin (IKEM) mit an Board des
Regierungsfliegers. "Heute ist Israel führend bei der Impfung
und auch in anderen Technologien zur Behandlung von Corona. Wir
werden uns mit Professor Nadir Arber treffen, der ein Wundermittel
gegen Covid-19 entwickelt hat, das inhaliert wird. Zu unserer
Delegation gehört auch Frau Dr. Martina Vašáková, die mit anderen
Teams unserer Wissenschaftler ein Medikament entwickelt hat, das
sich in der letzten Zulassungsphase befindet und ebenfalls inhaliert
wird. Dieses Treffen wird also definitiv dazu beitragen, Wissen
auszutauschen", erklärte Babiš vor der Abreise.
Babiš und der israelische
Ministerpräsident haben auch eine mögliche tschechische Beteiligung
am Fonds zur Finanzierung der Forschung und Entwicklung von
Impfstoffen erörtert, dessen Einrichtung Netanjahu vergangen Woche
mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und der
dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Israel
vereinbart hat. Der Premier gab an, dass am Mittwoch ein Tagesrekord
an Impfungen in Tschechien erreicht worden ist. Am 10. März wurden
im Land 47.000 Impfdosen verimpft, insgesamt wurden somit 949.000
Dosen verabreicht. Sollte die Europäische Arzneimittelagentur das
Vakzin von Johnson & Johnson bestätigen, so stünden die ersten
Dosen dieses Impfstoffen im April zur Verfügung. Tschechien würde
zwei Millionen Impfdosen dieses Herstellers erhalten.
Auch in Israel steigen die Zahlen
Dass die Impfungen nicht das alleinige
Mittel sind, um die Pandemie zu besiegen, zeigt ein Blick auf die
Statistik. Auch im vielzitierten "Impf-Wunderland" Israel
ist von einer Abflachung der Kurve nur wenig zu bemerken, wie man in
der unten angeführten Graphik der Johns-Hopkins-Universität, sehen
kann. Dargestellt ist dort die Anzahl aller jemals von Corona
betroffenen Menschen, also kranke, genesene und mit/an Corona
verstorbene Personen pro Million Einwohner in Tschechien, Österreich,
Deutschland und Israel. In den vergangenen 60 Tagen (in der Graphik
etwa ab Pandemietag 300), also während jener Zeit, in der Impfungen
durchgeführt werden können, ist in Deutschland und Österreich die
Zunahme an Corona-Infizierten im Verhältnis geringer als im
"durchgeimpften" Israel.
Babiš in Israel:
Covid-Impfungen und Medikamente
Für europäische Regierungschefs
scheint Israel immer mehr zum "Gelobten Land" zu werden.
Nach der dänischen Premierministerin Mette Frederiksen und dem
österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz trat nun Tschechiens
Premier Andrej Babiš am 11. März bereits zum zweiten Mal innerhalb
eines Monats die Reise nach Jerusalem an. Dort traf er auch auf
seinen ungarischen Kollegen Viktor Orbán. Babiš sprach mit seinem
Amtskollegen Benjamin Netanjahu nicht nur über das "Impfwunder"
in Israel, er präsentierte auch gemeinsam mit tschechischen
Wissenschaftlern ein im Lande entwickeltes Anti-Covid-19-Medikament,
das sich kurz vor der Zulassung durch das zuständige Kontrollamt
befindet. Auf dem Programm der Reise stand auch die Eröffnung des
Jerusalemer Büros der Tschechischen Botschaft in Israel.
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
LEIDER AUSFALLEN
Gesundheitsminister Blatný
Bild: Facebook/Andrej Babiš
Diplomatische Konzession an Israel
Benjamin Netanjahu erwartet sich durch
den Besuch aus Prag nicht zuletzt auch Pluspunkte für seinen
Wahlkampf. Gut zwei Wochen vor den Parlamentswahlen wird
Außenminister Gabriel Aschkenasi gemeinsam mit dem tschechischen
Premier das "Jerusalemer Büro" der Tschechischen Botschaft
eröffnen. Der Regierung Israels ist es ein Anliegen, dass das
geteilte Jerusalem von der Welt als Hauptstadt anerkannt wird.
Aufgrund der israelischen Annexion von Ost-Jerusalem haben die
meisten westlichen Staaten ihre Vertretungen im weltoffenen Tel Aviv
angesiedelt. 2018 widersetzte sich der damalige US-Präsident Donald
Trump jedoch diesem Usus und eröffnete mit viel politischer
Inszenierung seine neue Botschaft mitten in Jerusalem. Andrej Babiš
belässt zwar formell die tschechische Vertretung in der Stadt am
Mittelmeer, eröffnet aber für Israel, das etwa nur doppelt so groß
ist wie die Region Südböhmen, in der Heiligen Stadt ein
zusätzliches, kosten- und personalintensives "Botschaftsbüro".
Graphik und Daten:
Johns-Hopkins-Universität, Stand: 10.3.2021