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Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
In der deutsch-tschechischen
Grenzregion fließen die Gelder gleich an mehrere Organisationen in
Cheb, das derzeit mit besonders hohen Inzidenzzahlen und zusätzlich
mit den Folgen der Grenzschließung zu kämpfen hat: an das Hospitz
St. Georg, das schwerkranken und im Sterben liegenden Menschen Pflege
außerhalb der Krankenhäuser bietet, an die Freiwillige Feuerwehr,
die umgehend auf die Grenzschließungen reagierte und wartende
Pendler versorgte sowie an das Kommunale Bildungszentrum KOS. "Immer
mehr Menschen wenden sich an uns, weil sie praktische Hilfe bei der
Betreuung von Hinterbliebenen oder psychische Unterstützung
benötigen. Die von der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckten
Leistungen sind leider absolut unzureichend. Wir haben daher jetzt
ein zusätzliches Krisen-Telefon eingerichtet und unser Netz an
Freiwilligen und Sozialberatungen ausgeweitet", berichtet Lucie
Poláková, die Vize-Vorsitzende von KOS.
Weitere Mittel kommen der Caritas in
Červený Kostelec zugute sowie den Pfarreien Karlsbad und Asch, der
Gebietscaritas in Ústí nad Labem oder der Diakonie Mittelböhmen
und der Diakonie West, die etwa Kinder im Distanzunterricht
unterstützt. Soforthilfe erhalten ebenfalls die soziale
Hilfsorganisation KOTEC im Kreis Karlsbad, die sich um den Schutz von
Obdachlosen vor Covid-19 kümmert oder an das Freiwilligenzentrum in
Ústí nad Labem und die Einrichtung Arkadie Teplice, die Menschen
mit gesundheitlichen Einschränkungen in Werkstätten beschäftigt.
Weiter unterstützt der Fonds den
Verein CEDR aus Krásná Lípa, der Kinder aus sozialschwachen
Familien beim Distanzunterricht hilft, das Wohnheim "PRAMEN"
für Menschen mit kognitiven Behinderungen in Mnichov bei Marienbad,
die Vereine Květina und Artists 4 children.
Auf deutscher Seite gehen Soforthilfen
etwa an den KAB Neusorg, der Geflüchtete und Migranten während der
Pandemie versorgt und Sprachkurse anbietet. Weiter an die
Sozialstation Sankt Elisabeth Böbrach, die sich um die Betreuung von
Senioren kümmert und die Musikschule Rodewisch e.V., die der
psychischen Vereinsamung älterer Menschen mit Musik entgegenwirkt.
Bereits während der ersten
Corona-Welle im Frühjahr 2020 hatte der Fonds sozialen und
medizinischen Hilfsorganisationen in der Grenzregion mit einer
Soforthilfe von 90.000 Euro unter die Arme gegriffen.
Sonderförderung für
deutsch-tschechische Netzwerke
Neben der akuten medizinischen und
sozialen Soforthilfe in der Grenzregion zahlt der Fonds wie bereits
im Frühjahr 2020 erneut Corona-Sonderhilfen an grenzüberschreitende
Partnerschaften, die auf vielen Gebieten den deutsch-tschechischen
Austausch tragen und jetzt mit massiven finanziellen Problemen
kämpfen.
Rund drei Viertel der Gelder gehen an
insgesamt 27 Kulturinitiativen. Darunter sind etwa die Dresdner
Kulturvereine riesa efau und Kultur aktiv oder der Musikverein
Stadtkapelle Baunach e.V.. Weiter unterstützt der Fonds mehrere
Musikensembles wie das Collegium 1704 und Collegium Marianum oder die
Tschechische Akademie für Kammermusik, zudem einige Vereine für
modernes Tanztheater wie Pro Art aus Brünn oder das Prager
Tanzstudio Light sowie den Olmützer Verein DW7, der das
experimentelle Theater Divadlo na cucky fördert. "Die
ausgebliebenen Kooperationen mit internationalen Partnern während
des Lockdowns haben ein empfindliches Loch in unserem Budget
hinterlassen. Dank der Unterstützung des Zukunftsfonds können wir
jetzt zum Glück trotzdem weitere Projekte mit sechs deutschen
Partnern planen, die wir dann ab Sommer 2021 hoffentlich auch
umsetzten können", so Klára Hešková vom Theater Divadlo na
cucky.
Weiter unterstützt der Zukunftsfonds
mehrere Akteure des zivilgesellschaftlichen Austauschs wie etwa den
Verein Meeting Brno, die Wissenschaftliche Bibliothek in Liberec, die
Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder oder den Nürnberger
Verein One Europe e.V.
Soforthilfen erhalten zudem mehrere
Initiativen aus dem Jugendbereich wie etwa die Vereine Pragkontakt
und Prostor pro rozvoj, die Grüne Schule grenzenlos e.V. aus
Sachsen, der Hamburger Verein Arbeit und Leben, die AWO Vogtland
Bereich Reichenbach e.V. oder der Leipziger Verein Tüpfelhausen -
Das Familienportal e.V.
"Spätestens seit dem zweiten
Lockdown steht die Kinder- und Jugendarbeit im Freistaat Sachsen de
facto still. Nur der digitale Raum kann derzeit für Aktivitäten
genutzt werden. Für uns bedeutet das massive Einnahmenausfälle bei
gleichbleibenden Fixkosten. Die Förderung des Zukunftsfonds gibt uns
die Chance, wenigstens einige wenige Projekte später im Jahr
durchzuführen und den Kontakt zu unseren tschechischen Partnern
nicht zu verlieren", sagt Christoph David Schumacher vom Verein
Tüpfelhausen – Das Familienportal e.V.
Text: PM Deutsch-Tschechischer
Zukunftsfonds, 22. Februar 2021
Deutsch-Tschechischer
Zukunftsfonds: 300 000 Euro für akute Hilfe
Der Deutsch-Tschechische
Zukunftsfonds hat erneut Corona-Soforthilfen in Höhe von über
92.000 Euro für die besonders unter den Folgen der Pandemie leidende
deutsch-tschechische Grenzregion verteilt. Die Gelder gehen an 19
Organisationen auf beiden Seiten der Grenze, die akute medizinische
und soziale Hilfe leisten. Weiter hat der Fonds Sonderförderung an
43 Akteure und Initiativen vergeben, die ihre deutsch-tschechischen
Aktivitäten einstellen mussten und dadurch in eine teils
existenzbedrohende Lage geraten sind. Durch Kompensationszahlungen in
Höhe von insgesamt 201.030 Euro möchte der Fonds ihnen die
Überwindung des Lockdowns erleichtern und dadurch weitere
grenzüberschreitende Kooperationen in der Zukunft ermöglichen.
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
LEIDER AUSFALLEN
Bild: Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
Gesundheitsminister Blatný