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Das Interesse an
erneuerbaren Energiequellen nimmt in Tschechien zu. Die Menschen
reagieren vor allem auf die Preise und haben Angst vor der
Abhängigkeit, sagte die parteifreie, von den Christdemokraten in die
Regierung geholte Umweltministerin Anna Hubáčková im TV-Interview
mit dem Nachrichtensender ČT24. Sie erwähnte auch, dass die
Regierung im Zusammenhang mit den hohen Energiepreisen bereits ein
grundlegendes Energiepaket für die Bürger vorbereitet hat, das am
22. Juni verabschiedet werden soll.
In
Tschechien steigt das Interesse an erneuerbaren Energien
NETWORKING IN TSCHECHIEN:
Die Benzinpreise sind zur
Zeit auf Rekordhöhe und nähern sich Schritt für Schritt der
neuralgischen 50-Kronen-Marke. In Prag kommt ein Liter Superbenzin am
16. Juni 2022 im Durchschnitt auf 48,08 Kronen (1,94 Euro), am
günstigsten ist der Sprit in der Region Königgrätz (Hradec
Králové), wo sich der Liter durchschnittlich mit 47,53 Kronen (1,92
Euro) zu Buche schlägt. Dazu kommen horrende Teuerungen bei Strom
und bei Gas in den vergangenen Monaten. Die Zeit ist also reif, neue
Wege der Energieversorgung in Angriff zu nehmen, so die
Umweltministerin im ČT24-Interview.
Hubáčková wies darauf
hin, dass der Ausbau erneuerbarer
Energiequellen aufgrund des Krieges in der Ukraine schneller als
üblich voranschreitet. Und das Interesse um ein Vielfaches höher
als in den Vorjahren. "Die Menschen werden sich der Gefahr
bewusst, die von der Abhängigkeit von russischem Gas ausgeht",
sagte sie. Es gebe mehrere Möglichkeiten, die Abhängigkeit zu
verringern. Die eine zielt darauf ab, den Verbrauch von Erdgas
schrittweise zu reduzieren. Die andere
Möglichkeit besteht darin, Gaslieferungen aus anderen Ländern als
Russland zu sichern. "Darüber wird gerade verhandelt. Die
Verhandlungen nehmen Gestalt an. Es geht um die Verbindung der
Gasnetze, und ich hoffe, dass es gelingen wird, diese Verbindungen zu
schaffen", sagte sie und räumte ein, dass dies Zeit brauche.
"In der Zwischenzeit werden wir für einige Zeit weiter
russisches Gas beziehen".
Das Interesse an
alternativen Energiequellen sei in Tschechien enorm gestiegen.
Hubáčková erklärte, dass diese Quellen bei weitem noch nicht
alles abdecken würden. "Vor dem Krieg waren wir bereit, die
Kohle zu ersetzen. Und jetzt müssen wir zusätzlich
noch die Gassubstitution schaffen", bemerkte sie und fügte
hinzu, dass weitere Alternativen in Aussicht sind. "Wir sehen
uns Biogas an, wir sehen uns auch Wasserstoff an, der ein zukünftiger
Ersatz sein kann, und dann bleibt noch die Kernenergie", sagte
sie. Der Termin 2033 für das Ende des Kohleabbaus ist laut Hubáčková
immer noch gültig. "Bei keiner Regierungssitzung wurde ein
anderes Datum genannt", sagte sie. Sie kann jedoch nicht
ausschließen, ob dies auch in Zukunft so sein wird. "Alles kann
passieren und andere Notfälle können eintreten", sagte die
Ministerin.
Hubáčková erinnerte
daran, dass das Ministerium bereits einige Subventionen für die
Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht hat, zum Beispiel für
Wärmedämmung oder Photovoltaikanlagen. "Die Unterstützung für
Energiesparmaßnahmen läuft, das 'Operationelle Programm Umwelt' läuft", sagte sie und fügte hinzu, dass das Ministerium bis zu
neunzigprozentige Subventionen für Wärmepumpen gewährt. "Viele
Menschen spüren den Verlust ihres Geldes, weil sie so viel für
Strom bezahlen", meinte sie. Sie fügte hinzu, dass die
Regierung bereits ein grundlegendes Energiepaket in Bezug auf teure
Energie vorbereitet hat, das am 22. Juni verabschiedet werden soll.
"Der Minister für Industrie und Handel wird den Entwurf
vorlegen, und der Minister für Arbeit und Soziales wird die Tarife
festlegen. Aber ich möchte ihrer Veröffentlichung nicht
zuvorkommen", fügte sie hinzu. Sie erwähnte auch, dass die
Förderung definitiv nicht für nur sechs Monate gedacht sei. "Es
muss länger dauern", sagte sie. Die Prioritäten der
Tschechischen Republik während der bevorstehenden
EU-Ratspräsidentschaft bestehen unter anderem darin, das Umweltpaket
"Fit for 55" abzuschließen.
18.6., 14h
Palmovka
Prag 8, Zenklova 12
23.6., 17.30
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