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Der Nachrichtenserver Seznam Zprávy hat in Zusammenarbeit mit EMA data einen Index erstellt, der zeigt, wie erschwinglich Wohnungen in der Tschechischen Republik unter Aufnahme eines Hypothekendarlehens sind. Innerhalb von zwei Jahren ist Erschwinglichkeit von fremdfinanzierten Wohnungen landesweit um mehr als 97 Prozent gesunken.
Der Index für die Erschwinglichkeit von Wohnraum von Seznam Zprávy verwendet Daten des Analyseunternehmens EMA data. Sie zeigen, wie sich die Erschwinglichkeit von Wohnungen nicht nur in der Tschechischen Republik insgesamt, sondern auch auf regionaler Ebene entwickelt. Der Index kombiniert die durchschnittlichen Immobilienpreise in den einzelnen Regionen und die Kosten von Hypothekardarlehen.
Die Berechnung basiert auf einer 80%igen Hypothekenzahlung für eine Wohnung von 65 Quadratmetern, was nach Angaben des tschechischen Statistikamtes die durchschnittliche Größe einer Wohnung in der Tschechischen Republik ist. Der Index berechnet den durchschnittlichen Preis pro Quadratmeter einer Eigentumswohnung, ohne Unterscheidung von Zustand oder Material, der entscheidende Zeitraum ist der monatlich geltende Durchschnitt. Außerdem wurde der durchschnittlichen Zinssatz für Hypotheken mit einer Laufzeit von 30 Jahren berücksichtigt.
Die sich daraus ergebende Berechnung bezieht sich auf den Ausgangswert Anfang März 2020, als der Index auf 1 gesetzt wurde. Je höher der Wert über der 1 liegt, desto weniger erschwinglich sind die Wohnungen, und umgekehrt.
"In der letzten Woche spiegelte der Index für die Finanzierbarkeit von Wohnraum sowohl den weiteren Anstieg der durchschnittlichen Preise als auch den Anstieg der Kosten für Hypothekarkredite aufgrund der Erhöhung der Leitzinsen der Tschechischen Nationalbank wider. Infolgedessen kletterte der Wert auf 1,972 und näherte sich weiter der 2, was bedeutet, dass sich die Erschwinglichkeit von Wohnungen im Vergleich zum März 2020, halbiert hat", sagte Petr Zámečník, Chief Content Officer von EMA data.
"Der Index dürfte in den kommenden Wochen weiter steigen, was auf einen weiteren Anstieg der Immobilienpreise zurückzuführen ist, der unter anderem durch den Zustrom von Menschen aus der Ukraine verursacht wird. Ich rechne auch mit einem weiteren Anstieg der Hypothekenzinsen, da sich die Leitzinserhöhung der ČNB auf die Zinsen auswirken wird", so Zámečník weiter.
Die Berechnung auf regionaler Ebene zeigt deutlich, wie die Erschwinglichkeit durchschnittlicher Wohnungen in einzelnen Regionen abnimmt. Den günstigsten Wert weist nach wie vor die Region Karlovy Vary (Karlsbad) auf, wo der Index letzte Woche 1,562 erreichte. Mit anderen Worten: Die Finanzierbarkeit von Wohnungen hat sich im Vergleich zum März letzten Jahres am wenigsten, nämlich nur um rund 56 Prozent, verschlechtert.
Prag bleibt auf dem zweiten Platz. In der Hauptstadt erreichte der Index 1,597. Der "Rekordhalter" war lange Zeit die Region Ústí nad Labem (Aussig), wo die Erschwinglichkeit einer durchschnittlichen Wohnung innerhalb von zwei Jahren um mehr als 131 Prozent gesunken ist (2,310). Ústí wurde aber nun von der Region Hradec Králové (Königgrätz) mit einem Wert von 2,315 abgelöst. Nicht viel besser sieht es in den Regionen Pardubice/Pardubitz (2,215), Mährisch-Schlesien (2,203), Südmähren (2,147), Südböhmen (2,089) und Pilsen aus, (2,017), wo die Werte ebenfalls die 100 Prozent überschritten.
Was die Höhe der Rückzahlungen anlangt, so ist die Hauptstadt seit langem ein Ausreißer. Der durchschnittliche monatliche Betrag, den die Prager für eine Hypothek zahlen, liegt derzeit bei über 33.000 Kronen (1.351 Euro). Es folgen die Region Südmähren mit 22.500 CZK (921 Euro) und die Region Mittelböhmen, wo die Eigentümer durchschnittlich 19.647 CZK (804 Euro) pro Monat berappen müssen.
Nur die Region Ústí nad Labem liegt liegt mit 9.116 Kronen (373 Euro) noch unter 10.000er-Marke. Aber auch in Ústí ist die Tendenz - wenn auch langsam - steigend.
Erschwinglichkeit von Wohnraum hat sich in den letzten zwei Jahren halbiert
Bild: Edoderoo - Eigenes Werk, Freies Arbeiten