POWIDL im neuen Gewand!
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Wirtschafts-veranstaltungen
Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Kinder im Volksschulalter - und deren
Eltern - sind von den Lockdown-Maßnahmen besonders hart betroffen.
Während es in der Praxis ein Ding der Unmöglichkeit ist,
sechsjährige Kinder per Videokonferenz zu unterrichten, bedeutet es
zumindest für einen Elternteil, dass er zu Hause bleiben muss und
dadurch in vielen Fällen seine Arbeitsplatz gefährdet. Es liegt
daher auf der Hand, dass die ersten Lockerungsschritte im
Schulbereich erfolgen sollten. Bildungsminister Robert Plaga hat seit
18. November den Präsenzunterricht für die erste und zweite Klasse
Volksschule unter strengen Auflagen wieder eingeführt.
Die Kinder müssen permanent. also vom
Betreten bis zum Verlassen des Schulgebäudes, und auch während der
Pausen, Maske tragen. Dasselbe gilt für die Lehrer. Sofern ein
Zweimeterabstand zu den Tafelklasslern gegeben ist, ist ein
transparenter Gesichtsschild für die Lehrkräfte vorgesehen. "Wenn
die Kinder das schaffen, müssen das auch die Lehrer schaffen. Wir
werden sehen, wie im Unterricht der Mindestabstand von zwei Metern
eingehalten wird. Nur dann dürfen die Lehrer nur ein Plastikschild
tragen. Denn im Sprachunterricht ist es für die Kinder wichtig, auch
die Mimik des Lehrers zu sehen", sagte Hana Stýblová vom
Beirat der Vereinigung der Grundschuldirektoren im
öffentlich-rechtlichen Radio. Sie begrüßte die Entscheidung, die
Kinder wieder in die Schulklassen zu lassen.
Supermärkte: Neue Öffnungszeiten,
nummerierte Einkaufswagen
In Tschechien gibt es ein neues
Kuriosum. Wer einen Supermarkt besucht, wird bemerken, dass die
Einkaufswagen "Startnummern" tragen. Es handelt sich dabei
aber nicht um einen sportlichen Wettbewerb, sondern um einen
Kontrollmechanismus zur Beschränkung der Einkäufer im Bezug zur
Verkaufsfläche. Jedem Kunden stehen nach der neuen Bestimmung 15
Quadratmeter zu. Gleichzeitig wurden die Marktöffnungszeiten um
täglich eine Stunde erweitert. Der späteste Kassaschluss ist jetzt
um 21 Uhr. Wer um diese Zeit vom Einkaufen nach Hause geht, ist von
der geltenden Ausgangssperre ausgenommen.
Mit der neuen Regelung haben die
Wenigsten Freude. Durch die Limitierung der Käufer wird es zwar in
den Filialen ruhiger, das Problem wird aber häufig von innen nach
außen verschoben. Es ist zu befürchten, dass vor dem Eingang unter
den auf Einlaß wartenden Kunden ein Gedränge entsteht. "Wir
erwarten, dass in besonders stark frequentierten Geschäften
Warteschlangen entstehen", bestätigte der Sprecher von Penny
Market, Tomáš Kubík gegenüber dem Online-Newsportal lidovky.cz.
Mehr Toleranz bei Geschäftsreisen
und Verwandtenbesuchen
Seit dem Feiertag am 17. November wurde
der Toleranzzeitraum, in dem sich Personen, die aus
"Covid-Risikogebieten" (derzeit alle Nachbarländer
Tschechiens) ohne Test oder Quarantäneverpflichtung im Land
aufhalten dürfen, von 12 Stunden auf 24 Stunden erweitert. Der
Reisegrund muss bei einer etwaigen Kontrolle glaubhaft gemacht
werden. Seit Beginn der aktuellen Kalenderwoche ist auch Deutschland
aus der "Orangen Zone" der tschechischen Corona-Reiseampel
gefallen. Alle Reisenden, die sich länger im Land aufenthalten
werden, müssen vorab ein Einreiseformular
(http://www.prijezdovyformular.cz) ausfüllen und ihre Daten sowie
den geplanten Aufenthaltsort in Tschechien bekanntgeben.
Der Nationale Notstand wurde am
Donnerstag bis zum 12. Dezember 2020 verlängert. Gesundheitsminister
Jan Blatný sagte, dass sich Tschechien zu Weihnachten bereits in
einer Lockerungsphase befinden werde. Sollten die Zahlen sich wie
geplant entwickeln, so befände sich das Land während der Feiertage
in Phase Drei von fünf Stufen im Anti-Epidemie-Systems. Das würde
bedeuten, dass auch nicht-systemrelevante Geschäfte und auch
Restaurants unter strengen Auflagen wie Kundenbegrenzungen und
Maskenpflicht wieder geöffnet sein könnten.
Blatný hat auch zu den aktuellen
Entwicklungen Stellung genommen. Mit Stichtag 18. November gab es in
Tschechien 5515 neue Positivmeldungen, vergleicht man das mit dem
Wert des vergangenen Mittwochs, so sind das über 3400 Fälle
weniger. Derzeit gibt es etwas mehr als 100.000 aktive Fälle, 6740
Menschen sind an oder mit Corona verstorben. Der ermittete
"Risikiondex" fiel weiter von 70 auf 62 Punkte. Sofern
dieser Index bis kommenden Mittwoch unter 75 bleibt, stellte Blatný
weitere, nicht näher definierte Lockerungen in Aussicht.
Letzte Meldung
Gesundheitsminister Blatný möchte am Freitag der Regierung vorschlagen, ab 30. November von derzeit "Stufe 5" (kompletter Lockdown) in die "Stufe 4" des tschechischen Anti-Epidemie-Systems zu wechseln. Dies könnte die Rückkehr der Volksschüler in die Klassen bedeuten, praktische Übungen für die Mittelschule in Gruppen bis zu 20 Schülern ermöglichen und würde den Beginn der nächtlichen Ausgangssperre von derzeit 21h auf 23h verschieben.
Covid 19: Erste
zaghafte Lockerungen
Seit 22. Oktober herrscht Lockdown
in Tschechien. Heute, knapp ein Monat danach, ist zwar der
explosionsartige Anstieg an Neuinfektionen gebremst, die täglichen
Positivmeldungen liegen aber immer noch im vierstelligen Bereich. Das
Schreckgespenst Triage ist bislang ausgeblieben. Die Regierung hat
nun begonnen, erste Lockerungen zuzulassen. Die Schulkinder der
ersten und zweiten Klasse Volksschule, eventuell ab 30. November dann alle Volksschüler, dürfen nun wieder die
Schulbank drücken, wobei eine dauerhafte Maskenpflicht für Kinder
und Lehrer herrscht. Supermärkte dürfen eine Stunde länger öffnen,
die Anzahl der Kunden pro Quadratmeter wird aber verringert.
Einreisende aus dem Ausland, die zu Geschäftsterminen oder
Verwandtenbesuchen nach Tschechien kommen, dürfen sich nun 24
Stunden statt bislang 12 Stunden ohne Test und Quarantäne aufhalten.
Der bestehende Nationale Notstand wurde vom Parlament bis 12.
Dezember verlängert.
AUFGRUND DER AKTUELLEN NOTSTANDSMASSNAHMEN MUSS DIE RUBRIK
"WIRTSCHAFTS-VERANSTALTUNGEN"
LEIDER AUSFALLEN
Bild: https://twitter.com/ministrblatny