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LEIDER AUSFALLEN
03.12.2020 
Neujahrssymbole für das kommende Jahr 2021 könnten neben dem Glücksschwein, dem Rauchfangkehrer und dem Hufeisen auch die gezückte Impfspritze sein. Bei der Europäischen Union hat die Tschechische Republik Impfstoff für 5,5 Millionen Menschen bestellt. Das Volumen umfasst über 9 Millionen Impfdosen in einem Gesamtwert von zwei Milliarden Kronen (74 Mio. Euro). Die Kosten dafür sollen aus der Krankenversicherung beglichen werden. Wann genau die erste Spritze aufgezogen werden kann, hängt von der Dauer des Zulassungsverfahrens ab. Dies könnte bereits kurz nach Jahreswechsel der Fall sein.
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Bild: Pixinio / Creative Commons
Die über die EU bezogenen Impfdosen stammen sowohl von den Unternehmen Biontech und Pfizer, als auch von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Beim Zulassungsverfahren soll laut Jakub Dvořáček, dem Obmann des Verbandes der innovativen Pharmaindustrie, kräftig aufs Tempo gedrückt werden. Er befürwortet das sogenannte "Rolling-Review-Verfahren". "Die Firmen legen die Ergebnisse der klinischen Überprüfungen schon im Laufe der Testverfahren vor. Den Zulassungsbehörden stehen die Unterlagen fortlaufend zur Verfügung. Dadurch kann der Genehmigungsprozess auf einen Monat oder noch weniger gekürzt werden", sagte Dvořáček gegenüber dem tschechischen Rundfunk.

Im Eiltempo könnten bereits Ende 2020 in Europa die ersten Impfdosen zur Verfügung stehen. Was die Tschechische Republik anlangt, könnte das etwas später der Fall sein. Die Bereitschaft, sich gegen dann gleich nach Verfügbarkeit des Stoffes gegen Covid impfen zu lassen wird auf etwa die Hälfte der Einwohner geschätzt. Mit dieser Zahl ist jedoch der Verbandsvorsitzende Dvořáček, nicht zufrieden. "Die Tschechische Republik hat einen Vertrag mit der Firma AstraZeneca für etwa 3 Millionen Dosen abgeschlossen. Die Verhandlungen mit der Firma Pfizer über weitere etwa 2 Millionen Dosen sind in der Endphase. Das bedeutet Impfstoff für 2,5 Millionen Einwohner, weil bei der Impfung immer zwei Dosen nötig sind", sagte er.

In der zweiten Jahreshälfte werden auch die Erzeugnisse der Firma Johnson & Johnson zur Verfügung stehen. Laut derzeitigem Stand werde die Impfung etwa ein Jahr lang wirken, danach muss man wieder zur Nadel. Die ersten Personen, die an einer Impfung teilnehmen, werden Senioren und medizinisches Personal sein. "Unmittelbar darauf sollte aber ein sehr präziser Plan folgen, möglichst viele Menschen im aktiven Teil der Population zu impfen. Zum Beispiel unsere Nachbarn in Deutschland haben ein sehr detailliertes Konzept, wie in einzelnen Produktionsbetrieben und Unternehmen die Impfung durchgeführt wird. Da unsere Wirtschaft mit der deutschen und insgesamt europäischen Wirtschaft sehr verknüpft ist, sollten wir bei der Impfung mindestens so schnell wie andere Staaten vorgehen, damit die Zulieferungsketten nicht unterbrochen werden", schlug  Dvořáček vor.  Er glaubt auch, dass im Laufe des nächsten Jahres auch die Zahl jener Menschen, die sich impfen lassen wollen, ansteigt. "Alles hängt aber davon ab, wie das Gesundheitsministerium, das Staatliche Gesundheitsinstitut und andere Einrichtungen die Öffentlichkeit informieren und vorgehen werden".