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Deutsche Sprache in der Abseitsfalle?
Corona-Quarantäne muss
nicht immer einsam und langweilig sein. Das beweist der tschechische
Präsident Miloš Zeman, der während seiner symptomfreien
Corona-Infektion täglich ein bis zwei Minister-Anwärter in seinen
Amtsräumen auf Schloß Lány (Lana) westlich von Prag empfängt, um
mit ihnen von Angesicht zu Angesicht, umgeben von einem
covid-gerechten Plexiglaswürfel, Antrittsgespräche zu führen.
Zeman besteht auf diese Zeremonie, um die Mitgelieder der von ihm
nicht favorisierten Regierungskoalition "näher kennen zu
lernen". Erst am 13. Dezember werden die Einzelgespräche
abgeschlossen sein. Nachden Piraten-Chef Ivan Bartoš, der künftige
Kulturminister Martin Baxa und Europaminister-Anwärter Mikuláš Bek
diesen Termin absolviert hatten, ging es vergangenen Mittwoch um zwei
Ressorts, die sich künftig nicht nach dem Geschmack Zemans
orientieren werden: Verteidigung mit Jana Černochová und Justiz mit
Pavel Blažek (beide ODS).
Künftige
Regierungsmitglieder sprechen bei Zeman vor
NETWORKING IN TSCHECHIEN:
Pavel Blažek bezeichnete
sein Gespräch mit Präsident Zeman gegenüber den Medien als "regen
Meinungsaustausch". Er habe dargelegt, dass es seiner Ansicht nach
Priorität des Justizressorts sei, die Position der Sachverständigen
zu verbessern und das Staatsanwältegesetz zu ändern. "Wir haben
über den Zustand der tschechischen Justiz gesprochen”, sagte
Blažek. Dabei plädierte er, die Amtszeit leitender Staatsanwälte
neu zu regeln und Staatsanwälte für Fehlverhalten stärker zur
Verantwortung zu ziehen. Nähere Details dazu gab der kommende
Minister nicht bekannt. Blažek nutzte jedoch seinen Auftritt
gegenüber Journalisten für die Kritik an Berichten, die zeitgleich
mit seinem Zeman-Termin veröffentlicht worden sind, und die ihn im
Zusammenhang mit Korruptions- und Manipulationsvorwürfen aus seiner
Zeit als Brünner Kommunalpolitiker gebracht haben. Der angeklagte
Ex-Bürgermeister der Brünner Umlandsgemeinde Rojetín, Pavel Hubálek,
hat über eine Verwicklung Blažeks und anderer ODS-Politiker in
Korruptionsfällen ausgesagt. Der künftige Justizminister dazu: "Ich
habe nie etwas mit Hubálek gemacht und kenne ihn kaum. Im Grunde ist
mir egal, was er als Angeklagter zu Protokoll gibt, denn er kann
legal lügen."
Die
Anti-Korruptions-Organisation Transparency International erklärte
jedoch, Blažek sollte nicht Minister werden, denn es könnte der
Verdacht entstehen, dass er die Ermittlungen in diesen Fällen
beeinflusst. Der designierte Justizminister gab an, dass er über
dieses Thema auch mit dem Präsidenten gesprochen habe. "Der
Präsident ist informiert. Zeman riet mir, dass ich mich von
tschechischen Journalisten nicht einschüchtern lassen soll. Ich habe
ihm versprochen, dass ich das nicht tun werde”, sagte Blažek. Das
Staatsoberhaupt habe nicht erwähnt, dass er aufgrund der
Medienberichte ein Problem mit seiner Nominierung habe, ergänzte der
designierte Minister.
Beim zweiten Termin mit
der künftigen Verteidigungsminiterin Jana Černochová erwartete man
sich konträre Positionen zwischen der erklärten NATO-freundlichen
Außenpolitik der ODS-Vertreterin und dem bekannten Kremlfreund
Zeman. Nach dem Gespräch teilte Černochová den Journalisten mit, dass sie
in wesentlichen Teilen einer Meinung mit dem Präsidenten sei.
Wohlwollen erntete sie für ihr Vorhaben, das Budget der Armee
systematisch aufzustocken, sie zu modernisieren und den Einsatz neuer
Technologien wie Drohnen, Robotersysteme und Künstlicher Intelligenz
auszubauen. Auch wenn der Tschechischen Republik "magere Jahre”
bevorstehen, möchte sie keine Kürzungen im Verteidigungsbereich. Es
sollte an der NATO-Vorgabe, zwei Prozent des BIP für Verteidigung
auszugeben, nichts geändert werden.
Zuvor wurde unter anderen
Piraten-Chef Ivan Bartoš bei Zeman vorstellig. Der angehende
Regionenminister und Minister für Digitalisierung eröffnete den
Reigen an Antrittsgesprächen beim Präsidenten. "Das Treffen
war sehr konkret. Wir sprachen über die Prioritäten des
Regionenministeriums und über Fragen der Digitalisierung. Der
Präsident wurde sehr genau über die größten Probleme des
Ministeriums informiert" sagte Bartoš anschließend. Bei den
angesprochenen Themen Baugesetz, Kommunalverwaltungen und die
Verfügbarkeit von Wohnraum gab es keine grundsätzliche Differenzen
zwischen ihm und Zeman, sagte der Pirat. Über Vorbehalte zum
designierten Außenminister der Piraten, Jan Lipavský, hat der
tschechische Präsident nicht gesprochen. Zeman werde sich erst dann
dazu äußern, wenn er mit allen Kandidaten zusammengetroffen ist,
berichtete Bartoš.
7.12., 19h
Restaurace Sněmovna
Prag 1, Jakubská 5
9.12., 20h
Restaurace Zvonařka
Prag 2, Šafaříkova 1
19.-20.1.
Hotel International Brno
Brünn, Husova 16
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ENGLISCHSPRACHIGE VERANSTALTUNGEN
IN TSCHECHIEN:
3.12., 18.30
Bistro Lovely Day
Prague 7, Komunardů 7
14.12., 17h
SPIR
Prague 1, Panská 2
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