Home
Politik
Über uns
Tourismus
Sport
Wirtschaft
POWIDL im neuen Gewand!
Neues Layout, aktueller, übersichtlicher
Neue Prager Bürgermeisterin: "Gegen Klientelismus
und Korruption"
Die goldene, knapp 1,2 kg schwere Amtskette
der Stadt Prag wird in wenigen Tagen erstmals
einer Frau umgehängt werden. Adriana
Krnacova von der Bewegung ANO wird bald als
Bürgermeisterin die Geschicke der
tschechischen Hauptstadt lenken.
29. 10 2014
allen unseren Lesern
EU-Wahl
2014
hat gewählt
Ergebnisse der
Parteien, Stärke der
Parlamentsparteien in
den Regionen + Links
zu den Bezirken und
Gemeinden.
ACHTUNG.STAATSGRENZE!
25 Jahre nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs geht die
Foto-Wanderausstellung
"Achtung.Staatsgrenze -
Pozor.statni hranice" von
Mai bis November 2014 der
Frage nach, wie sich die
Perspektive der Menschen
beiderseits der Grenze in
den letzten Jahrzehnten
verändert hat. Weiter
POWIDL-Thema
25 JAHRE
"SAMTENE
REVOLUTION"
Wie haben Sie die
"Samtene Revolution"
erlebt? Wo haben Sie
sich aufgehalten?
Was ist Ihrer Meinung
nach heute, 25 Jahre
danach noch
geblieben?
Senden Sie uns Ihre
persönliche
Geschichte, Ihre
Gedanken, Ihre Fotos
an
1989@powidl.eu
(Deutsch oder
Tschechisch /
nemecky nebo cesky)
Im Wahlkampf verhielt sich die 54-jährige ANO-
Politikerin zurückhaltend, und vielleicht war gerade
das ihr Erfolgsgeheimnis. Einer breiten Öffentlichkeit
war Krnacova bis kurz vor der Kommunalwahl - auch
in Prag - völlig unbekannt. Konkrete Pläne für ihre
Stadt ist sie ebenfalls noch schuldig geblieben.
Trotzdem haben sie die Prager mehrheitlich gewählt
und die aktuelle Bürgermeisterpartei TOP'09
abgestraft. Die gebürtige Pressburgerin, die nach
eigenen Angaben "extra Tschechisch-Stunden"
genommen hat und neben Slowakisch auch Deutsch,
Ungarisch und Englisch fließend spricht, hat von 2001
bis 2008 das tschechische Büro der Anti-Korruptions-
Organisation "Transparency International" geleitet.
Karel Schwarzenbergs Polit-Krise
Der arrivierte Fürst Karel Schwarzenberg hat auch schon
bessere Polit-Zeiten erlebt. Nachdem die
Kernwählerschicht seiner Partei TOP'09, nämlich die
gebildeten städtischen Bevölkerungsschichten, ihm bei
den Kommunalwahlen die Gefolgschaft verwehrt hat,
scheint es, dass außerhalb der Stadtpalais auf der
Prager Kleinseite und den Villenvierteln in Prag 6 die
TOP'09 keine Anziehungskraft mehr hat. Der Fürst will
aber nicht aufgeben und kündigt an, seine Partei neu
aufzustellen.
Bild: wikipedia
Karel Schwarzenberg droht ein Gorbatschow-Schicksal: im westlichen Ausland hoch
angesehen, im eigenen Land angefeindet und von Tag zu Tag einsamer. Der Verlust der
Mehrheit in den Großstädten - besonders in der Millionenstadt Prag - ist schmerzhaft und geht
an die Substanz. Bei der Analyse ist die Ursache des Debakels schnell gefunden:
Unprofessionelles Verhalten der Amtsträger, Streitigkeiten unter Parteifreunden, und die
Tatsache, dass die erst fünf Jahre alte TOP'09 bereits zu einer stinknormalen Machtpartei
geworden ist, mit all den dazugehörenden nebulosen Begleiterscheinungen. "Solange der
Misserfolg einen nicht umbringt, macht er ihn stärker", trotzte Schwarzenberg der Realität
noch unmittelbar nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses.
Dass auf nationaler Ebene die Funktionäre die weich gepolsterten Regierungssitze gegen das
harte Holz der Oppositionsbank eintauschen mussten, macht die Nachwuchsarbeit auch nicht
einfacher. Im Prager Stadtparlament wird die TOP ebenfalls in die Opposition gedrängt. Dabei
wäre gerade jetzt die Chance zur Erneuerung gegeben. Doch eine politische Persönlichkeit
innerhalb der TOP'09, die das Erbe von Fürst Schwarzenberg würdig fortführen kann, ist weit
und breit nicht in Sicht.
Es war einmal....... Tschechische Präsidenten einst und jetzt
Danach wechselte sie in die Privatwirtschaft und wurde im März von Andrej Babis als Vize-
Innenministerin in die Regierung geholt.
Zwei gebürtige Pressburger in wichtigen Ämtern der tschechischen Politik
Die "Bratislava-Connection". Mit ANO-Chef Babis als aktuell beliebtestem Politiker und nun
Adriana Krnacova als Prager Bürgermeisterin stehen zwei gebürtige Pressburger in wichtigen
Ämtern der tschechischen Politik. "Wir werden von Slowaken regiert" unkt bereits so mancher
alteingesessener Hauptstädter. Übersehen wird dabei, dass sich Krnacova, die politisch noch ein
relativ unbeschriebenes Blatt ist, erst einmal bewähren muss.
Die etablierten Parteien haben es der ANO-Bewegung nur allzu leicht gemacht. Man musste sich
nur auf das Nötigste beschränken, ein wenig "gegen Klientelismus und Korruption" wettern, und
den Milliardär Andrej Babis im Hintergrund strahlen lassen. Das genügte schon für den - wenn
auch knappen - Wahlsieg.
Der fliegende Koalitionswechsel im Vorjahr, der zur Entmachtung des gewählten ODS-
Bürgermeisters Bohuslav Svoboda zugunsten des TOP'09-Mannes Tomas Hudecek geführt hat,
machte den Anfang.
Die Bürgermeisterin-in-spe kann sich als lachende Dritte freuen.
Es folgten undurchsichtige Machenschaften bei der Vergabe von städtischen Großaufträgen, bis
schließlich im Wahlkampf ein "Plakatkrieg" die Stadtpolitik ins Lächerliche gezogen hat.
Hudecek erließ eine Verordnung, die die Plakatflächen in Prag stark reduziert hat, um
großflächige ANO-Kampagnen zu verhindern. Die Plakatunternehmen rächten sich für den
Ausfall der Einnahmen auf ihre Art und boykottierten Hudeceks Partei.
Die Bürgermeisterin-in-spe kann sich als lachende Dritte freuen. Wenn sie es schafft, ihre
Erfahrungen von Transparency International ins Prager Rathaus einzubringen, könnte sie mit
ihrer Borderterrier-Hündin Yoda, die ihr nie von der Seite weicht, zu einer beliebten
Bürgermeisterin werden. Sie kann aber, wenn sie sich nicht von ihrem Mentor emanzipiert und
ihren eigenen Stil findet, auch sehr schnell untergehen. Die Personaldecke bei populistischen
Protestbewegungen ist ja bekanntlich oft recht dünn.
Kommentar von Stefan Weiß
Die Wut auf Totalitarismus, Willkür, Unterdrückung, Polizeistaat und irrwitzige Ideologie haben
vor fast genau 25 Jahren eine bislang noch nie dagewesene, gewaltfreie Revolution ausgelöst,
und den obersten Regierungsgegner Vaclav Havel an die Spitze des Staates gebracht. Eine
ganze Nation (mit Ausnahme jener Apparatschiks, die nicht rechtzeitig das Lager gewechselt
haben) stand hinter dem Präsidenten und den Werten, die er verkörperte. Vaclav Havel war
gewiss kein Mann ohne Fehler, die soeben auf Deutsch erscheinende Havel-Biographie
(POWIDL-Buchtipps) gibt darüber Auskunft. Sein Amtssitz aber, die Prager Burg, war damals in
der gesamten freien Welt als Hort von Demokratie und Menschenrechten anerkannt.
Dieser Tage kehrt der tschechische Präsident soeben aus einem Land zurück, in dem
Totalitarismus, Willkür, Unterdrückung und ein Polizeistaat samt anderer, wenn auch gleichsam
irrwitziger Ideologie herrschen. Milos Zeman ist mit einer großen Wirtschaftsdelegation -
vornehmlich Vertreter der staatsnahen Großindustrie - zur neuen Wirtschaftsgroßmacht China
gereist (POWIDL berichtet darüber im Wirtschaftsteil), um für Großaufträge zu werben. Dass er
dabei die Menschenrechtsverletzungen, die Rekorde im Vollzug der Todesstrafe, die jüngsten
Einschüchterungen in Hongkong oder die unrechtmäßige Annexion Tibets kritisieren hätte
können, das verlangt heute ohnehin keiner. Machen andere EU-Staatsoberhäupter ja auch
längst nicht mehr. So weit - so normal.
Wenn der tschechische Staatspräsident aber seine eigenen Staatsbürger, die gegen die Politik
Chinas auftreten, verunglimpft und sie im Gespräch mit den Machthabern fast schon in den
Bereich der Staatsfeinde setzt, dann gleitet das Ganze, die Wichtigkeit guter wirtschaftlicher
Beziehungen zum Reich der Mitte hin oder her, ein wenig ins Unwürdige ab. Mit welchen
Worten und mit welcher Autorität will Milos Zeman nun am 17. November den Ereignissen von
1989 gedenken? Vaclav Havel, davon kann man ausgehen, hat sicher in letzter Zeit öfters in
seinem Grab rotiert.
Einen weiteren Unterschied zwischen den Präsidentschaften von einst und jetzt konnte man am
28. Oktober, dem tschechischen Staatsfeiertag beobachten. Traditionell wird werden an
diesem Tag im glanzvollen Rahmen der Prager Burg die "Weißen Löwen", Tschechiens höchste
Orden um die Verdienste der Republik, verliehen. Dass es sich bei den Auszuzeichnenden um
herausragende Persönlichkeiten handeln soll, die Außergewöhnliches fürs Land geleistet haben,
sollte man glauben. Heute reicht es jedoch anscheinend bereits, wenn man einen
Wahlwerbespot für Milos Zeman dreht (Filip Renc) oder eine Fernsehdokumentation über
Milos Zeman verfasst (Robert Sedlacek), um diese hohe Auszeichnung zu bekommen. Auch bei
den weiteren Personen, die den Orden verliehen bekommen haben, dem slowakischen Premier
Robert Fico und dem österreichischen Ex-Kanzler Franz Vranitzky fragt man sich, was diese
wohl Großartiges für Tschechien geleistet haben. Einzig der 105-jährige Sir Nicholas Winton
war ein würdiger Preisträger: Er ermöglichte 1939 hunderten jüdischen Kindern die Flucht vor
dem Holocaust nach England.
29. 10 2014
Bild: wikipedia
TERMINE:
30.10.-1.11.
Austria Showcase
Energieeffizientes
Bauen in Tschechien
Conference Center Brno
Brünn, Vystaviste 35
KOSTENPFLICHTIG!
4.11., 19.00
Wirtschaftsstammtisch
Österreich
Kavarna Adria
Prag 1, Hastalska 12
5.11., 18.30
Swiss Club Monatstreff
Chez Marcel
Prag 1, Narodni 40
19.11., 9.30
Wirtschaftsgespräch mit
Bayerischer
Wirtschaftsministerin
Ilse Aigner
KOSTENPFLICHTIG!
Tschechische Nationalbank
Prag 1, Na prikope 28
ENGLISCHSPRACHIGE
VERANSTALTUNGEN
IN PRAG:
16.11., ab 10.00
DSA Christmas Festival
Hilton Prague
Prag 8, Pobrezni 1
22.11., ab 19.00
Thanksgiving Ball
Zofin Palace
Prag 1,
Slovansky ostrov 226