Seit 1. Juli haben die
Mund-Nasen-Schutzmasken in der Tschechischen Republik ausgedient. Bis
auf wenige Ausnahmen ist das Tragen der "rouška" nicht
mehr erforderlich. Bei anderen Pandemie-Maßnahmen standen die
Zeichen bereits ab 15. Juni auf Normalität, wie beispielsweise
größere Veranstaltungen und der Besuch von Fußballspielen (bis zu
5.000 Zusehern). Nun fielen die letzen "Schleier", wie die
Tschechen die Maske zu bezeichnen pflegen. Schleierhaft waren den
Tschechen die Maßnahmen von Anfang an, sodass sie sie in Schwejk'scher
Manier über sich ergehen ließen, aber sich nur fallweise daran hielten. Das
hielt aber niemand davon ab, den "Fall" der Maske ordentlich zu feiern.
Video: YouTube/Honest Vlog
Kommunisten wollen
neues Abkommen mit Regierung
02.07.2020
Die Kommunistische Partei (KSČM)
will für das letzte Jahr der Legislaturperiode neue Bedingungen für
die Unterstützung der von Premier Andrej Babiš geführten
Minderheitsregierung aus der rechtspopulistischen ANO und der
sozialdemokratischen ČSSD stellen. Die Kommunisten kündigten an,
weitere Zugeständnisse von der Regierung einfordern zu wollen, die
sich auf die wirtschaftlichen und steuerlichen Auswirkungen der
Corona-Pandemie beziehen. Für nächste Woche ist ein Treffen
zwischen Vertretern von KSČM und ANO angesetzt. Kommunisten-Chef
Vojtěch Filip sagte am Mittwoch gegenüber der Nahrichtenagentur
ČTK, er erwarte Verhandlungen im "Drei-zu-drei-Format".
Die Kommunisten stellen der Babiš-Regierung ihre Mandate zum
parlamentarischen Überleben zur Verfügung.
Bild: Facebook/Vojtěch Filip
Das Toleranzabkommen, das von Seiten
der KSČM und ANO regelmäßig bewertet wird, spricht vom Schutz des
Wassers vor Privatisierung als Verfassungsgesetz, einer dauerhaften
Erhöhung von Löhnen und Renten, sowie von der Besteuerung von
Kirchenrestitutionen. Bevor die Kommunisten kommenden Mittwoch im
Parlament das veranschlagte Haushalts-defizit von 500 Mrd. Kronen
(18,8 Mrd. Euro) unterstützen, sollte sichergestellt sein, dass die
Unternehmen stärker an der Rückzahlung der Schulden beteiligt
werden.
Grenzschließungen:
Bilanz der deutsch-tschechischen Europaregionen
02.07.2020
Die restriktiven Grenzschließungen
im Zuge der Corona-Krise stellen eine Zäsur im deutsch-tschechischen
Nachbarschaftsverhältnis dar. Neben den verheerenden Auswirkungen
auf wirtschaftlicher Seite haben die europaweit unkoordinierten
Handlungen der einzelnen Staaten zu einer politischen Vertrauenskrise
geführt. Die Geschäftsführer zweier deutsch-tschechischer
Europaregionen, Harald Ehm für die Euregio Egrensis und Kaspar
Sammer für die Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn
zogen in ihren Berichten an den Europaausschuss das Münchner
Landtages eine bittere Bilanz.
Konzept für
bayerisch-tschechische Freundschaftswochen präsentiert
02.07.2020
Auch wenn es im Corona-Jahr 2020
noch unvorstellbar scheint - in drei Jahren soll ein wahrer
Veranstaltungsreigen die deutsche und die tschechische Seite
vereinen. Die oberfränkische Porzellanstadt Selb und das benachbarte
Asch (Aš) werden 2023 das Zentrum der "Bayerisch-tschechischen
Freundschaftswochen" (BTFW) sein. Der Geschäftsführer der
ausführenden Gesellschaft "Selb 2023 gGmbH", Pablo
Schindelmann, präsentierte das erste Konzept für einen
Veranstaltungsplan der BTFW. Reger Kulturaustausch wird angesagt sein
- von den Prager Smetana-Philharmonikern über das
Jugendsymphonieorchester Oberfranken bis hin zu den "Europa-Tagen
der Musik".